Seit jeher existiert der Körper als künstlerisches Medium. In allen Kulturen entwickelte sich der Brauch des Tätowierens, um dem Körper dauerhaft individuelle Botschaften beizubringen. Damit steht der Körper in einem ununterbrochenen Dialog mit seiner Umwelt. Dieser Dialog soll bildnerischer Gegenstand der Diplomarbeit sein. Was noch Mitte des 20. Jahrhunderts als deviante Praxis in der öffentlichen Meinung verankert war, scheint heute als künstlerisches Mittel durchaus anerkannt zu sein. Dahinter steht das Individuum, das sich zu der Praxis bekennt, seinen Körper die eigene Geschichte erzählen zu lassen. Sei es als Erinnerung, Jugendsünde, Botschaft oder Kunst, und somit die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Konsequenzen zu tragen. Denn noch immer stellt eine Tätowierung ein selbst gewähltes gesellschaftliches Stigma dar, welches einen für den Rest des Lebens begleitet.